top of page

Wir müssen unsere Hunde dazu bringen, dass sie das tun WOLLEN, was sie tun SOLLEN!           Dr. Ian Dunbar

 

 

 

 

 

 

Und schon haben wir ein Ziel vor Augen: nur welches Verhalten ist gewünscht und wie vermittele ich es meinem Hund? 

MEIN Hund muss "alltagstauglich" sein, d.h. mich ohne Probleme überall hin begleiten können - und zwar ohne Jogger oder Kaninchen zu jagen!

Außerdem wünsche ich mir einen "arbeitsfreudigen" Hund, also einen, der Spaß daran hat, Aufgaben anzugehen und Lösungen zu suchen.

 

Viele Wege führen nach Rom; da Schnauzer gerne selber das Heft in der Hand haben, lasse ich meinen Hund zumindest daran glauben, dass er frei und ungezwungen, durchs Leben schreitet :-)

 

Über eines müssen wir nicht diskutieren: Chef bin ich! Allerdings lege ich keinen Wert auf Huldigung, das wird eher niedrigschwellig verinnerlicht:

der Boss verwaltet die Ressourcen! Fressen ist nicht frei oder jederzeit zugänglich, sondern wird von mir zugeteilt. Dem Hund gehört exakt nichts: mein Haus, mein Auto, meine Couch, mein Spielzeug, mein Hundekörbchen. Ich beginne und beende das Spiel, die Streicheleinheiten etc. Und nur weil mein Hund auf der Couch liegen darf, reißt er noch lange nicht die Weltherrschaft an sich.

Aber ich bin ein fairer, verlässlicher und berechenbarer Chef. Die Regeln ändern sich nicht nach meiner Laune, sondern sind jederzeit die gleichen-egal wie das Wetter ist. 

Dies gibt dem Hund Sicherheit, Frauchen regelt alles und er wird nicht in Konflikte gestürzt.

der Alltag:

auf den täglichen Spaziergängen oder sagen wir besser Entdeckungstouren, ist mein Hund mein Komplize: er hat die wichtige Aufgabe -als Späh- und Meldetrupp- mir jeglichen "Begegnungsverkehr" zu melden und unverzüglich und unaufgefordert zu mir zurück zu kommen, wenn am Horizont Spaziergänger, Jogger, andere Hunde etc auftauchen. Dafür wird er natürlich belohnt - er lebt in der absoluten Gewissheit, der weltbeste Hund zu sein! Leckerchen, Such- und sonstige Spiele oder Übungen als Belohnung inklusive.

Der Spaziergang gehört uns! Kein Handy, keine tratschende Nachbarschaft; nur wir als Team.

Bedenken wir den Unterschied:

Wir (Menschen) gehen vielleicht spazieren, um unsere Gedanken schweifen zu lassen, den Duft der Blumen aufzunehmen, die Vögel zwitschern zu hören und um mal so richtig abzuschalten...

Der Hund verlässt sein Lager, um 

- sich zu lösen

- sein Revier zu kontrollieren

-auf die Jagd zu gehen

Gemeinsamkeiten mit uns: NULL.

Deshalb sind seine Ziele meine Ziele. Mit dem Unterscheid, dass ich die Zielführung steuere: sicherlich darf er "Gassi gehen" und Zeitung lesen (schnüffeln), aber er entscheidet nicht, dass "unser Wald" als Revier zu verteidigen ist. Das komplexe Jagdverhalten, wird von mir bewusst initiiert: Frauchen ist schusselig und verliert ständig Dinge, die der stolze Hund wiederfinden darf. Selbst Frauchen geht mal verloren, wenn Hund nicht aufpasst. Such- und Beute- und Zerrspiele sind unser gemeinsames Vergnügen. 

Achtet Hundi nicht auf mich, verpasst er den Spaß seines Lebens - deshalb sind zumindest ein Ohr und ein Auge immer bei Frauchen!

Hundeplatz

Die Grundlagen für alle Spiele, Probleme und Lösungsstrategien, das schnelle und gerne Befolgen von "Kommandos", die Freude an Zusammenarbeit, das wohlige Gefühl, dass ein Augenkontakt vermittelt:

Zauberwort: BINDUNGSARBEIT

Dies geschieht bei mir zu allererst auf dem Hundeplatz; hier kann ich die äußeren "Stör"faktoren/Umweltreize besser steuern.

Gemeinsam mit mir entdeckt der kleine Welpe furchterregende Raschelplanen, Karton, wacklige Stege etc. Eigenständige Problemlösungsbereitschaft, das Anbieten von Verhaltensweisen etc. wird von mir belohnt. 

Für Schaffung dieser positiven Grundeinstellungen, der Arbeitsfreude und dem Bestätigen erwünschter Verhaltensweisen nehme ich mir ein Jahr lang Zeit! So ist ein verlässlicher, immer positiv besetzter und jederzeit verfügbarer Grundstein zur Freude an der Teamarbeit geschaffen.

Mein Hund muss nicht immer fehlerfrei arbeiten, aber er muss durch seine Ausstrahlung zeigen, dass er Spaß am gemeinsamen Tun hat!

Jeder Welpe kann Sitz und Platz, das muss ich ihm nicht beibringen!

Die hohe Kunst liegt darin, dieses Verhalten im richtigen Moment schnell und freudig abrufbar zu machen.

20190628_081953.jpg
20190628_082127.jpg
bottom of page